Fachtag - Mit Menschenrechten gegen Arbeitsausbeutung. Herausforderungen und Möglichkeiten

18.11.2021
14:00 Uhr - 17:00 Uhr

EINLADUNG - Mit Menschenrechten gegen Arbeitsausbeutung

Herausforderungen und Möglichkeiten

Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel finden in Deutschland tagtäglich weitgehend unbemerkt von der Gesellschaft statt. Für ausbeuterische Arbeitgeber*innen ist das Risiko gering dabei entdeckt und bestraft zu werden. Den Preis zahlen die ausgebeuteten Beschäftigten.

Die Betroffenen sind jedoch nicht nur Opfer einer Straftat, sondern auch Inhaber*innen besonderer Rechte. Deutschland hat sich auf verschiedenen Ebenen (UN, ILO, EU und Europarat) menschenrechtlich dazu verpflichtet, Menschenhandel, Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit strafrechtlich zu ahnden und Betroffene zu identifizieren sowie ihnen besonderen Schutz zukommen zu lassen.

Dieser Schutz gilt allen Betroffenen von Menschenhandel - unabhängig von einer Aussagebereitschaft als Zeug*innen vor Gericht. Dazu gehören neben der adäquaten Unterbringung, der Sicherung des Aufenthaltsstatus’ und des Existenzminimums auch die Gewährung der sogenannten Stabilisierungs- und Bedenkfrist. Migrant*innen sind in besonderer Weise von Arbeitsausbeutung betroffen und besonders vulnerabel. Die Umsetzung ihrer Aufenthalts- und Sozialrechte gestaltet sich in der Praxis oft als sehr schwierig.

Neben den Strafverfolgungsbehörden und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) der Zollbehörden sind die sozialen Hilfesysteme besonders in der Verantwortung. Die Beratungsstellen nehmen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung, Beratung, Betreuung und Begleitung von Betroffenen von Arbeitsausbeutung ein.

Im Fokus der Fachtagung steht die besondere Bedeutung und Perspektive zivilgesellschaftlicher Akteur*innen mit u.a. folgenden Fragestellungen:

  • Wie setzt Deutschland seine menschenrechtlichen Pflichten in Bezug auf Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung um?
  • Wo sind die Hürden und Stolpersteine bei der Umsetzung der Rechte der Betroffenen?
  • Wie und unter welchen Bedingungen kann eine menschenrechtsbasierte Bekämpfung und Prävention zum Schutz vor Ausbeutung bis hin zu Zwangsarbeit in Deutschland gelingen?  

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme. Die Agenda und Referent*innen finden Sie HIER.

 

Prof. Dr. Karin Lenhart-Roth, Hochschule Hannover

Das Team der Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel

 

Kontakt für Rückfragen:

karin.lenhart(at)hs-hannover.de