Gespräch mit dem Antisemitismusforscher Klaus Holz über das Buch „Antisemitismus gegen Israel“

17.04.2024
18:00 Uhr - 20:00 Uhr

Ringvorlesung: „Nach dem 7. Oktober: Wo beginnt der Antisemitismus gegen Israel?“

Wo beginnt der Antisemitismus gegen Israel? Klaus Holz zeigt in seinem neuen, zusammen mit Thomas Haury verfassten Buch „Antisemitismus gegen Israel“ (Hamburger Edition, 2021), dass die Delegitimation und Dämonisierung Israels nicht neu, sondern für den Antisemitismus seit dem 19. Jahrhundert prägend sind. Im antisemitischen Weltbild werden „die Juden“ als „volkszersetzend“, „staatszerstörend“, „kosmopolitisch“ und „international“ konzipiert. Sie verkörpern für die Antisemiten das „Anti-Volk“, das alle „echten“ „Völker“ und „Nationen“ bedroht. Dieses Grundmuster des Antisemitismus lässt die Vorstellung von einem „normalen“ jüdischen Nationalstaat nicht zu. Deshalb wird hinter dem Zionismus und dem jüdischen Staat allenthalben etwas ganz anderes entdeckt: eine Machtbastion zur Welteroberung, ein imperialistisches Bollwerk, ein koloniales Projekt, ein Staat in Anführungszeichen, eine Gefahr für den Weltfrieden.

Dr. habil. Klaus Holz ist einer der renommiertesten Antisemitismusforscher in Deutschland. Er hat bahnbrechende Studien zum Antisemitismus publiziert, u.a. „Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung“ (2001) und „Die Gegenwart des Antisemitismus. Islamistische, demokratische und antizionistische Judenfeindschaft“ (2005). Zurzeit leitet er das Projekt „Christliche Signaturen des zeitgenössischen Antisemitismus“ der Evangelischen Akademien in Deutschland.

Das Gespräch mit Klaus Holz über das Buch „Antisemitismus gegen Israel“ führen Helge Regner und Wolfram Stender.