24.10.2025

Ausstellung „In/Visible Care“ eröffnet: Pflege sichtbar machen

Pflege ist überall – und doch oft unsichtbar. Was Pflegefachpersonen tagtäglich leisten, bleibt häufig hinter Stationswänden, Zimmertüren oder in privaten Wohnräumen verborgen.

Diese Unsichtbarkeit hat mit Strukturen, Sprache – und mit Bildern zu tun. Genau hier setzt das interdisziplinäre Projekt „In/Visible Care“ an, das am 22. Oktober 2025 als Ausstellung an der Frankfurt University of Applied Sciences eröffnet wurde.

Die Ausstellung widmet sich der Un/Sichtbarkeit von Pflegearbeit in der Gesellschaft und fragt, wie Pflege dargestellt, erinnert und wahrgenommen wird. Sie möchte Denkräume öffnen und neue Gesprächsanlässe schaffen: Wie wird professionelle Fürsorge sichtbar? Wie lässt sich zeigen, was Pflege im Innersten ausmacht – Empathie, Fachlichkeit, Beziehung, Verantwortung?

Fotografie trifft Pflegewissenschaft

Im Projekt „In/Visible Care“ haben Masterstudierende aus den Studiengängen Bildungswissenschaften für Pflege- und Gesundheitsberufe und Management für Pflege- und Gesundheitsberufe (MMG) der Hochschule Hannover sowie der TU Dresden Fotografien aus Pflegesituationen betrachtet und ihre Assoziationen dazu formuliert.
Ausgangspunkt waren die Fragen: „Was sehen Sie?“ und „Woran denken Sie dabei?“. In ihren Antworten spiegeln sich Erfahrungen aus der pflegerischen Praxis: Geräusche, Gefühle, Atmosphären. Die Tonaufnahmen dieser Reflexionen wurden mit großformatigen Bildern kombiniert und bilden das Herzstück der Ausstellung.

Von Hannover nach Frankfurt

Nach der ersten Präsentation 2023 in der innovercity im Aufhof Hannover wurde die Ausstellung – unterstützt von der Zukunftsstiftung Mensch und Gesellschaft in der GLS Treuhand und der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt – zu einer transportablen Wanderausstellung weiterentwickelt.
Für den ersten Stopp in Frankfurt wurde von der Frankfurt University of Applied Sciences ein pflegedidaktisches Konzept entwickelt, das Schulen und Einrichtungen des Gesundheitswesens einlädt, die Ausstellung als Lern- und Reflexionsraum zu nutzen. Damit knüpft die Ausstellung an eine lange Tradition der Pflegeprofession an der Frankfurt UAS an – von den frühen Arbeiten von Prof. Dr. Hilde Steppe und Prof. Dr. Ruth Schwerdt bis zu aktuellen Forschungen von Prof. Dr. Jonas Hänel zur Rolle von Bildern und Filmen in der Gesundheitsbildung.

Sichtbarkeit als berufspolitisches Statement

„In/Visible Care“ steht an der Schnittstelle von Fotografie, Pflegewissenschaft und Pflegedidaktik. Das Projekt macht erfahrbar, dass Sichtbarkeit auch ein berufspolitischer Akt ist: Wer Pflege sichtbar macht, verändert, wie über Pflege gesprochen, geforscht und entschieden wird.
 

Die Ausstellung lädt Studierende, Lehrende und Fachpersonen ein, gemeinsam über Wahrnehmung und Darstellung von Pflegearbeit zu reflektieren. Denn Sichtbarkeit entsteht nicht allein durch Bilder – sie entsteht, wenn über Pflege gesprochen, geforscht und geschrieben wird.

Interessierte Einrichtungen können die Wanderausstellung buchen. Weitere Informationen finden sich unter www.patriciakuehfuss.com

Ausstellung „In/Visible Care“ eröffnet: Pflege sichtbar machen
Ausstellung „In/Visible Care“ eröffnet: Pflege sichtbar machen