Lehrende der Hochschule Hannover aus den Abteilungen Soziale Arbeit und Religionspädagogik und Diakonie haben Anleiter*innen und Sozialarbeiter*innen im Berufsanerkennungsjahr Einblick in die Forschungsaktivitäten auf dem Campus gegeben und einen Dialog über Praxisforschung als Wissensbildung und Reflexion eröffnet.
Prof.in Dr. Julia Franz eröffnete den Fachtag mit einem Vortrag zum Thema „Praxisforschung in der Sozialen Arbeit – Perspektiven auf Praxis und Professionsentwicklung“. Angesprochen wurden die unterschiedlichen Interessen und Standorte der Beteiligten im Praxisforschungsprojekt sowie Fragen, die sich in der Zusammenarbeit im Arbeits- und Forschungsbündnis zwischen Forschenden, Studierenden und Sozialarbeiter*innen ergeben. Partizipative Forschung befasst sich mit konkreten Problemstellungen, will die Praxis verstehen und verbessern und somit gelingendes Handeln ermöglichen.
Konkrete Forschungsprojekte im Kontext Sozialer Arbeit und gemeinwesenorientierten Handelns in der Diakonie wurden in den Workshops von Prof.in Dr. Anja Reinecke-Terner, Daniel Wegner, Maike Wagenaar, Prof. Dr. Joachim Romppel, Angelika Koch und Annette Plobner veranschaulicht.
Dabei wurden unterschiedliche Ansätze der Praxisforschung wie z.B. die empirische Arbeitsfeldanalyse und die rekonstruktive Sozialarbeitsforschung sowie verschiedene Methoden wie Beobachtungen, Interviews, Dialoge und teilnehmende Beobachtungen angewandt, um Deutungsmuster der Praxis zu erkennen und neu zu bestimmen. Themen waren die Fallstricke und Paradoxien der Praxis, Stigmatisierungen von Adressat*innen durch Professionelle sowie die Kompetenzentwicklung und professionelle Identität der sozial Tätigen. Die Forschungsergebnisse wurden zur kritischen Reflexion und Weiterentwicklung der Praxis genutzt und eröffneten am Fachtag einen interessanten gemeinsamen Lernprozess.
Abschließend wurden die Ergebnisse und mögliche Forschungsbedarfe in einer Podiumsdiskussion von Sigrid Wolter moderiert.