In diesem Workshop diskutieren wir Haltungen, die wir in unseren jeweiligen Organisationen einnehmen, im Hinblick auf professionelle Erfahrungsfähigkeit. Dabei geht es um Interessensebenen und Bedingungen, die Erfahrungsfähigkeit fördern oder blockieren.
Der Workshop knüpft an ihren Hauptvortrag an. Skizze der Vortragsinhalte: Wie setzen sich Fachkräfte mit ihren alltäglichen Erfahrungen in ihrer Organisation, mit ihren Kolleg*innen und Adressat*innen auseinander, und was hat das mit dem Anspruch zu tun, den sie selbst an ihre Arbeit haben? Mit dieser Frage soll es weniger darum gehen, ob die Wirklichkeit Sozialer Arbeit mit Programmatiken von Einrichtungen, Behörden etc. übereinstimmt, sondern eher darum, wie Ansprüche an professionelles Handeln in der Handlungspraxis relevant werden. Auch Ziele und Ansprüche werden praktisch hergestellt, zur Geltung gebracht, in ihrer Bedeutung geschärft etc., und es sind oft verschiedene, teils einander widersprechende Ansprüche, die an professionelle Handlungspraxen gerichtet werden. Thema dieses Vortrags ist, wie /auf welche Weise programmatische Ziele, Ansprüche, Normen mit den eigenen Erlebnissen und den sich in der Praxis stellenden Problemen und vermittelt werden, wie Sozialarbeiter*innen mit der sich hier andeutenden Diskrepanz umgehen.
Vorgestellt wird professionelle Erfahrungsfähigkeit als eine kollektiv entwickelte Ressource der Auseinandersetzung mit den Widersprüchen der eigenen Praxis. Damit verbunden ist eine differenzierte Fachlichkeit, die nicht aus der Theorie auf die Praxis bezogen wird, sondern aus der Praxis heraus entstehen kann