Israelbezogener Antisemitismus und die Relativierung der Shoah - Beispiele aus der vierjährigen Dokumentation von RIAS Niedersachsen

08.05.2024
18:00 Uhr - 20:00 Uhr

Ringvorlesung: „Nach dem 7. Oktober: Wo beginnt der Antisemitismus gegen Israel?“

Referentin: Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS Niedersachsen)

Eine Grundfigur des israelbezogenen Antisemitismus besteht in der Gleichsetzung Israels mit Nazi-Deutschland. Die vielfach im Internet, auf Anti-Israel-Demonstrationen und im antisemitischen Propagandamaterial zu findende Verflechtung der Israelflagge mit dem NS-Hakenkreuz transformiert die alte antisemitische Vorstellung vom „Juden“ als der Personifizierung des absolut Bösen in die Gegenwart. Nach dem genozidalen Massaker der Terrororganisation Hamas an der israelischen Bevölkerung am 07. Oktober 2023 haben die weltweiten Strategien der Dämonisierung und Delegitimierung Israels noch zugenommen. Da sie sich häufig der Menschenrechts- und Antirassismusrhetorik bedienen, ist ihr antisemitischer Inhalt nicht immer sofort zu erkennen. Sie sollten deshalb Gegenstand genauer Erörterungen in der politischen Bildungsarbeit sein. – Katarzyna Miszkiel-Deppe wird in ihrem Vortrag aktuelle Beispiele der Relativierung der Shoah darstellen und antisemitismuskritisch einordnen.